Der Musikpavillon im Kurpark wurde im Jahr 1894 innerhalb von nur vier Wochen nach den Plänen des Architekten Josef Schubauer in der Form eines halben, nach vorne hin offenen Zwölfecks erbaut. Zuvor hatte sich an seiner Stelle ein türkischer Kiosk befunden. Er war von Beginn an mit künstlicher Beleuchtung ausgestattet, wobei man zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Gaslicht durch elektrische Lampen ersetzte. Als Besonderheit gelten auch die im Boden versenkbaren Fenster, die bei der letzten Restaurierung 2022 entdeckt und wiederhergestellt wurden.
In dem Holzbau spielten einst schon die berühmten Komponisten Lanner und Strauß, während sich davor die Badener und Kurgäste sammelten, den Klängen der Musik lauschten und in den Pausen Neuigkeiten austauschten, lachten und flirteten. Auch bei den berühmten Besuchern der Stadt war der Pavillon sehr beliebt, etwa bei Franz Grillparzer. Der Schriftsteller und Dramatiker saß gerne links dahinter auf seiner Lieblingsbank, grübelte, sinnierte und ersann dort neue Ideen, nachdem er in der Trinkhalle ein Schwätzchen gehalten und die Zeitung gelesen hatte.
Auch heute noch ist der Musikpavillon, der im Laufe der Zeit schon mehrmals restauriert werden musste, Schauplatz der beliebten Badener Kurkonzerte.
Gabriele Hasmann
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- geplant von Josef Schubauer 1894