Dort, wo heute ein Teil des neuen „Congress Casino“ steht, befand
sich einstens das „Theresienbad“. Vor diesem Bad erstreckte sich der
kleine „Theresiengarten“, aus dem der „Stadtpark“ und später der
„Kurpark“ entstand. Dieser Park reichte damals im Osten bis etwa zu
heutigen Park-Café und dem Undinebrunnen, im Norden bis zur Hauptstiege,
und wurde im Westen von dem nicht mehr bestehenden Theresien- und
Ursprungsbad begrenzt.
1716 wurde er von der Stadt angekauft. Unter Bürgermeister Franz Maynolo
(1785-1795) wurde auf Anregung von Stadtsyndikus Johann Georg Grundmeyer
(1733-1805) der Gärnter Jean Baptist Barbé mit der Ausgestaltung
beauftragt. Zur Stadtseite war der Park völlig offen und erhielt erst
1880 das jetzige repräsentative Gitter. Dieser kleine, bescheidene Park
– Urzelle des heutigen prachtvollen Kurparks – erlangte in der
Biedermeierzeit Weltberühmtheit. Bis 1868 war der Park mit Öllampen
beleuchtet, dann kam die Gasbeleuchtung und am Ende des Jahrhunderts
nach 1894 neben den Gasglühstrümpfen die Elektrifizierung, die sich erst
1925-1932 durchsetzte. Die Hügel und der heutige Kalvarienberg – diesen
Namen trägt er, seit der Stadtrichter Michael Schlachtner in den Jahren
1690-1700 Kreuzwegstationen errichten ließ – waren eine sandbedeckte,
mit Felstrümmern versehen und mit Hohlräumen reichlich ausgestattete
„Kalksteinwüste“. Man hielt es damals für unmöglich, diese Landschaft
wieder zu bepflanzen. Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen (in den
Jahren 1807-1812 und in der Mitte des vorigen Jahrhunderts) gelang der
dritte Versuch durch den Stadtgärtner Josef Schaffhausen in den Jahren
1874-1896 mit Hilfe des Badener Verschönerungsvereines umfangreiche
Aufforstungen durchzuführen. Sein Nachfolger Josef Krupka gestaltete bis
1932 daraus einen eleganten Park, der 1925 um den Teil des
Beethoventempels vergrößert wurde. Im Jahr 1894 entstand der heute noch
in Verwendung stehende Musikpavillon und das Park-Café. Zur Eröffnung
der seit 1902 in Betrieb stehenden Wasserleitung wurde am 1. Juli 1903
der Undinebrunnen in Betrieb genommen. Zahlreiche Denkmäler verschönern
den Park, wie etwa der Beethoventempel (1926/28), das
Grillparzer-Denkmal (1899), das Kaiser-Josef-Denkmal (1899), das Lanner-
und Strauß-Denkmal (1912), die Blumenuhr (1928/29), um nur einige zu
nennen.
Am Kalvarienberg geht der Kurpark fließend in die Schwarzföhrenwälder
des Wienerwalds mit ihren vielen Wanderwegen über.
https://www.regiowiki.at/wiki/Kurpark_Baden