Im oberen Teil des Kurparks liegt der Seerosenteich, ein am Beginn des 20. Jahrhunderts künstlich angelegtes Gewässer mit einer Fläche von 600 Quadratmetern. Eine Überraschung, eine landschaftliche Idylle, ja eine Art Märchenzauber, die jeden Beschauer entzückt, wie die Badener Zeitung in ihrer Ausgabe am 3. August 1907 schrieb. Kurz nach der Entstehung des neuen Bergweihers setzten die Bienenzüchter Badens an dessen Ufer eine Bienenburg, bei der es sich um ein Miniaturschloss aus Zement als Bienenstock handelt. Doch was den einen Teil des Volkes freute, empörte den anderen:
„Ein Kunstwerk, eine Zierde, wie es majestätisch thront und sich mit seinen Toren, Fenstern, Zinnen und der Zugbrücke im klaren Wasser des Teiches spiegelt!“
„Eine Verschandelung der Natur und blödsinnige Spielerei, dieser hässliche Betonklotz!“
Letztlich blieb sie stehen, die Bienenburg am Seerosenteich – und dort steht sie noch heute.
Gabriele Hasmann, Stadtgeheimnisse