Am 22. August 1773 verbrachte der 17-jährige Mozart mit seinem Vater und zwei befreundeten Familien einen Sonntag in Baden.
Anfang Juni 1784 begleitete Mozart den Grafen Thun, der seinem in Baden kurenden Vater einen Kurzbesuch abstattete (genaues Datum nicht genannt, Rückkehr über Laxenburg nach Wien noch am selben Tag).
Im Sommer 1784 soll Mozart in Baden einer Aufführung seiner „Entführung aus dem Serail“ beigewohnt haben:
… erzählte der Schauspieler Hasenhuth von einer merkwürdigen Aufführung in Baden durch die Truppe des Direktors Wilhelm 1783 oder 1784, worin der des Bratschenspiels kaum kundige Hasenhuth selbst die Bratsche übernehmen musste. Da habe sich plötzlich ein kleiner Mann aus dem Publikum zu ihm gesetzt und mitgespielt. Als er Hasenhuths Stümperei nicht mehr aushalten konnte, habe er am Schluss der Ouvertüre die Bratsche zornig weggeworfen und sei mit dem Rufe: „Der Herr ist ein wahrer Krautesel!“ davongelaufen.
Da die Oper aber sehr gefiel, so habe Wilhelm seinen Leuten ein Festessen gegeben und dazu auch Mozart eingeladen, dessen Anwesenheit in Baden ihm gemeldet worden war. Entsetzt habe Hasenhuth seinen Mitspieler vom Bratschenpult erkannt, der aber habe ihn mit gutem Humor beruhigt: „Ich war neulich wohl ein wenig unhöflich, aber ich habe Sie nicht gekannt, und der Teufel hätte auch das falsche Kratzen aushalten können!“
Das Badener Stadttheater wurde ab Sommer 1784 von der Wilhelm'schen Truppe betrieben, auch der Name Hasenhuth scheint in Baden auf, so mag an der Anekdote durchaus etwas Wahres dran sein, nur ist sie zeitlich frühestens in den Sommer 1784 einzuordnen.
Am 17. Juli 1789 borgte sich Mozart von einem Freund 150 Gulden aus, um einen Kuraufenthalt seiner Frau Konstanze in Baden zu finanzieren. Wann sie die Kur wirklich antrat, ist unbekannt. Mitte August (genaues Datum unbekannt) kam Mozart für wenige Tage auf Besuch nach Baden, schon am 19. August frühmorgens musste er wegen wichtiger Proben („Die Hochzeit des Figaro“) nach Wien zurück.
Ende Mai 1790 kam Konstanze Mozart wieder zur Kur nach Baden. Am 2. Juni schrieb ihr Mozart und erwähnte, dass schon ein Brief von ihm unbeantwortet geblieben war. Das nächste Wochenende unterbrach Konstanze die Kur: Am Samstag, dem 5. Juni, reiste sie zu ihrem Mann nach Wien, am Sonntag, dem 6. Juni, folgte das Ehepaar Mozart zunächst einer Einladung nach Schwechat und dürfte von dort gemeinsam direkt nach Baden weitergereist sein. Mozart berichtete in einem Brief:
Ich bleibe aus Oeconomie in Baaden und gehe nur wenn es höchst nothwendig ist herein.
Am 12. Juni z.B. war er in Wien, um eine Oper zu dirigieren, und ließ bei diesem Anlass einen Freund wissen, dass seine Frau noch 60 Mal baden müsse (!) und im „Spätjahr“ noch eine weitere Kur brauche. Ob Mozart wirklich bis zum Ende der 60 Bäder seiner Frau in Baden blieb, ist mehr als zweifelhaft.
Ob es zu der angekündigten Spätkur kam, wusste zunächst nicht einmal Mozart selbst, denn er war zur Krönung Kaiser Leopolds nach Frankfurt gereist. Geplant war sie durchaus, denn am 30. September 1790 sagt Mozart ausdrücklich, dass er nicht weiß, ob er seiner Frau nach Wien oder Baden schreiben soll. Ein Besuch in Baden ging sich für Mozart in diesem Herbst jedenfalls nicht aus.
Ende Mai 1791 bat Mozart den Badener Regens Chori, für seine Frau eine Wohnung in Baden zu suchen. Den ersten Brief nach Baden schrieb er ihr am 4. Juni. Vom 8. bis zum 10. und vom 13. bis mindestens 18./längstens 23. Juni war Mozart auf Besuch in Baden. Nach Beendigung der Badekur seiner Frau kam Mozart am 9. Juli nach Baden,
um doch noch ein paar schöne Tage bei Dir in Baaden zu verleben
Es gehört zu den Gemeinplätzen der Musikgeschichte, dass Mozart am 17. Juni seine berühmte Motette „Ave verum“ (KV 618) komponierte und sie Anton Stoll widmete. Dieser leitete auch am Fronleichnamstag (23. Juni 1791) die Uraufführung in der Pfarrkirche St. Stephan.
Auch 1791 machte Konstanze eine Spätkur. Sie kam am 7. Oktober in Baden an und wurde am 15. von ihrem Mann (mit Sohn Carl) wieder abgeholt. Mozart erklärt, warum er nicht die ganzen acht Tage mit ihr nach Baden gefahren sei:
Ich habe aber daraus gar keine bequemlichkeit zum arbeiten.
Kirchenmusikverein der Pfarre St. Stephan