Im Helenental liegt an der Stadtgrenze der Urtelstein, der im Jahr
1826 mittels 15.000 Sprengschüssen für den Straßenausbau durchbrochen
wurde. Seine Portalüberschrift lautet „Imperante Francisco I.“
(lateinisch für „während der Regentschaft Franz I.“). Der gesprengte
Felsen war laut dem Buch „Die Donau, vom Ursprunge bis zu den Mündungen“
von Adalbert Müller aus dem Jahr 1839 etwa 35 Meter lang, 6,5 Meter
breit und 5 Meter hoch.
An dieser Stelle sind früher zahlreiche Menschen ums Leben gekommen –
jedoch nicht, weil der „Urteil-Stein“ eine Hinrichtungsstätte
darstellte, wie man immer wieder hört (vielmehr handelte es sich um
einen Übergabeort verurteilter Straftäter an den Stadtrichter). Jedoch
mussten in der Zeit vor der Sprengung Reiter und Kutschen die steile
Straße über den Felsen überwinden, was vor allem im Winter häufig zu
Abstürzen führte. Darüber hinaus bildet die Schwechat an dieser Stelle
einen Strudel, der früher zahlreiche Menschen in die Tiefe zog. Der
Legende nach wurden hier auch aus der Stadt fliehende Tempelritter
gefangengenommen, sogleich vor Ort erschlagen und ins Wasser geworfen,
das sie in Sekundenschnelle verschlang.
Gabriele Hasmann, Stadtgeheimnisse