Die mit einer lang gestreckten Straßenfront abschließende
weitläufige, zweigeschoßige Anlage, zu der als Nebengebäude bis in die
1990er Jahre eine ehemalige, 1317 urkundlich erwähnte Mühle gehörte
(Gutenbrunner Mühle oder Post-Mühle), ist im Kern dem 17. Jahrhundert
zuzurechnen. Um 1650 kam Anselm Rollett aus Savoyen nach Baden und
kaufte die Liegenschaft, auf der sein Sohn, Anselm, als Rotgerber
ansässig wurde. Nach dessen Ermordung durch die Türken 1683, führte sein
Sohn – ebenfalls Anselm – das Gewerbe fort. Er sowie seine männlichen
Nachkommen begründeten die drei Berufszweige der für die Stadt Baden
bedeutsamen Familie: Gerber, Müller, Medizin-/Naturwissenschaftler. 1899
beschloss der Badener Gemeinderat in Würdigung des 80 Jahre werdenden,
in Haus Nummer 4–6 geborenen Hermann Rollett (1819–1904) die Umbenennung
der Gutenbrunner Schloßgasse in Rollettgasse.
Das Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausgebaut,
wovon im Inneren eine mit 1720/30 zu datierende Bandlwerkstuckdecke
zeugt. Im 19. Jahrhundert wurde der Bau erneut verändert: der
späthistoristisch-neobarocke Eckrisalit mit rechteckigem Einfahrtstor
und Attika stammt aus den Jahren um 1890.
Heute befindet sich in dem Gebäude ein Hotel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Baden_(Nieder%C3%B6sterreich)