Ansonsten wurde dieser Galgen so gut wie nie in Betrieb genommen, da er
sich zu weit außerhalb der Stadt befand und der Aufstieg den Badnern zu
beschwerlich war. Man begrub dort allerdings häufig Selbstmörder, die
nicht auf einem christlichen Friedhof bestattet werden durften. 1788 ist
der Galgen wieder entfernt worden. 1884 ließ Theresia Göschl hier eine
16 m hohe Aussichtswarte bauen, die 2014 wegen des zunehmenden Verfalls
der Holzkonstruktion abgetragen werde musste. 2016 wurde der 18,5 m hohe
moderne Neubau eröffnet.
Der richtige Galgen von Baden befand sich übrigens am Ziegelstadel vor
der heutigen Martinek-Kaserne. An ihn erinnert eine Steinsäule auf der
Höhe des Hauses Vöslauer Straẞe 104.
Der Hühnerberg hat der Legende nach seinen Namen vom
Riesen Hun, der Baden gegründet haben soll und nun in einer Höhle einen
sagenhaften See bannt, der die Stadt zu überfluten droht. Denn im
Volksmund heißt es: Baden ist durch warmes Wasser entstanden und wird
durch kaltes untergehen. Der Gipfel des Bergs liegt allerdings außerhalb
des Stadtgebiets von Baden.
Gabriele Hasmann, Stadtgeheimnisse